Praktikumswoche, Kapitel 10:

Gesättigt und zufrieden lehnte Applebloom sich auf der Eckbank zurück. "So wie es sich anhört, scheint es dir geschmeckt zu haben," deutet Blacky ihr glückliches Gesicht. "Ja, hat super geschmeckt. Obwohl ich noch Platz hätte für einen kleinen Nach...", doch weiter kam Applebloom nicht, denn geradezu nervös hielt Blacky ihr den Mund zu. Als Applebloom ihn verwundert ansah, flüsterte er, "Sag bloss nicht... N - A - C -H - T - I -S - C - H. Schließlich wollen wir nicht wieder einen uneingeladenen Gast." Blacky prüfte kurz, ob Tür und Fenster geschlossen wach. Kaum war er sich sicher, seufzte er erleichtert. "Gut. Applebloom hättest du Lust auf eine Portion Eis als Nachtisch." - "Zu ein wenig Eis, würde ich nicht nein sagen," erschallte es plötzlich hinter ihm. Ein Schock durchfuhr Blacky, als er sich umdrehte. Pinkie Pie hing kopfüber aus dem Abzug seines Ofens. "Pinkie, wieso hängst du in meiner Abzugshaube?" - "Naja, ich wollte dich besuchen. Doch die Tür war zu. Also..." - "Ab... Ab..." stotterte Blacky, "Aber wie bist du durch die Abluftrohre gekommen?" Immernoch kopfüberhängend zuckte Pinkie Pie mit den Schultern. Sich mit einem Huf ins Gesicht patschend, fand sich Blacky damit ab, dass es Nichts brachte, Pinkie's Aktionen zu hinterfragen.

Voller Vorfreude nahm Pinkie einige kleine Eisschalen aus Blacky's Geschirrschrank. Blacky suchte derweil in der Tiefkühltruhe, die sich in seinem Lagerraum befand, nach eine Packung "Fürst Palomino"-Eis. "Kalt, kalt, kalt," gelte es, als Blacky, mit der Eispackung im rechten Huf zum Tisch eilte. Das Geschirr schepperte laut, als er das Eis regelrecht auf den Küchentisch knallte. Sofort begann Blacky damit sich den Huf warm zu reiben. Während Blacky's "Eislauf", wie Pinkie seinen kurzen Sprint so scherzhaft nannte, begannen sie und Applebloom amüsiert zu kichern. Verwundert zog Blacky eine Augenbraue hoch, als er seinen Blick hob und die Schalen für das Eis sah. "Ähh... Pinkie dir ist schon bewusst, dass wir zu dritt sind," merkte er an und deutete auf das Gedeck, dass Pinkie gebracht hatte. Auf dem Tisch standen nur zwei Schälchen. "Natürlich," antwortete sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Pinkie zog die Packung Eis zu sich und nahm einen Eiscremeportionierer in den Mund. Nachdem Pinkie die beiden Schalen, je mit einer Kugel Erdbeer-, Schoko- und Vanilleeis gefüllt und dabei laut "Einf" und "Fwei" gezählt hatte, war Blacky sehr gespannt, wie sie nun vor hatte mit der dritten Portion zu verfahren. Ratlos sah er Pinkie zu, wie sie zuerst zur Spüle ging, den Portioniere hinein warf und sich dann wieder auf ihren Platz setzte. "Und drei," kommentierte sie, als sie die halbvolle Packung zu sich zog. Erneut patschte Blacky sich mit einem Huf ins Gesicht. "War ja klar."

Mit einem zufriedenen "Aaaahhh," welches in einem Rülpser gipfelte, hob Pinkie ihren Kopf aus der Eiscremeverpackung. Ihr Gesicht war in drei verschiedenen Farben mit Eis bekleckert. Hellgelb, Braun und Pink, wobei sie war ja eigentlich immer Pink. "Also, Pinkie?" begann Blacky seine Frage, worauf ihn Pinkie mit einem "Also, Blacky?" nachahmte. "Da ich nicht möchte, dass du morgen wieder als uneingeladener Gast kommst... ." Noch während Blacky sprach, sackten Pinkie's Mundwinkel langsam nach unten. "Ohh, tut mir Leid, Blacky. Ich wollte nicht, dass du böse auf mich wirst." - "Eigentlich wollte ich dich einladen, morgen mit uns zu essen." Im ersten Moment völlig überrascht, fiel Pinkie Blacky im nächsten Augenblick schon um den Hals und umhufte ihn kräftig. "Supi, vielen, vielen Dank, Blacky-Specky." - "Pinkie... Luft... Luft... Ich brauche dringend Luft," japste Blacky, der inzwischen begann leicht bläulich anzulaufen. "Upsi - Wubsi, mein Fehler. Dann bis morgen ihr Zwei;" sagte Pinkie, während sie bereits durch Blackys Küchentür hüpfte. Keuchend antwortete Blacky: "Ja... bis... morgen... dann."

"Und, Applebloom?" fragte Blacky mit leichter Besorgnis in seiner Stimme, "Geht es deinem Huf etwas besser?" Applebloom nickte. "Ja, es geht wieder. Du hattest recht, es sieht schlimmer aus, als es eigentlich ist. Ich bin froh, denn sonst würde Applejack sich wieder unnötig Sorgen machen." Blacky schluckte schwer. Er hatte eine Sache völlig verdrängt. Eine wichtige Sache. Nämlich das Versprechen, dass er Applejack, bezüglich des Praktikums, gegeben hatte. Applebloom dürfe nichts passieren. Ein Schweißtropfen rann über sein Gesicht. "Oh je, jetzt hab ich ein Problem," sagte er zu sich selbst. Plötzlich spürte er wie Appelbloom, welche noch auf der Eckbank stand, ihm auf die Schulter klopfte. "Mach dir keine Sorgen, Blacky. Wenn ich Applejack erkläre, dass es nur ein kleiner Unfall war, wird sie bestimmt nicht sauer werden." Scheinbar hatte Applebloom auf Anhieb verstanden, was ihn bedrückte. Beruhigt aufatment, wuschelte Blacky ihr wiedermal durch die Mähne. "Danke, Applebloom. Du bist wirklich eine tolle Praktikantin." Auf einmal erklang, aus dem Verkaufsraum nebenan, die Ladentür.