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Die Legende vom nicht ganz so kopflosen Pferd

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Wolfsgeheul und Schreckensschreie ertönten laut in dieser Nacht, denn endlich war es soweit. Endlich war der Feiertag in Ponyville gekommen, auf den Blacky sich schon seit seiner Ankunft freute. Die Nightmare Night. Dies Vorfreude rühmte einerseits daher, dass Blacky, in seiner Jugend, eine gewisse Vorliebe dafür hatte Streiche zu spielen. Andererseits war ihm, schon vor einigen Wochen, eine geniale Idee für sein Kostüm gekommen. Noch am selben Tag hatte er bereits mit den Arbeiten daran begonnen und das war auch nötig, denn ein solches Kostüm, war sehr aufwendig herzustellen. Erst gestern war er damit fertig geworden und nun freute er sich schon darauf, in sein Kostüm zu schlüpfen und zur großen Feier auf dem Rathausplatz zu gehen.

Leise wie ein Ninja-pony schlich Blacky sich in seinen Lagerraum. Dort hatte er seine Verkleidung vor den neugierigen Blicken versteckt, denn auch wenn er nahezu jeden Tag daran gearbeitet hatte, so wurden die Ponys, die die einzelnen Teile seines Kostüms sahen, nicht ganz daraus schlau, was das eigentlich war. Doch von einem Pony, dass wusste er ganz genau, war es unglaublich schwierig etwas geheim zu halten. Und zwar vor... "Pinkie Pie,"  krakeelte Blacky geradezu. Als er die Lagerraumtür öffnete stand die pinke Stute bereits im Raum. "Pinkie... Wie bist du... Wie hast du... Ist ja auch egal. Was willst du den hier und was genau hast du da an?" - "Na was schon, ich bin ein Hühnchen," antwortete sie und gackerte fröhlich, "Ich bin hier um zu sehen, als was du dich verkleiden willst. Das ist echt n cooles Ritterkostüm." - "Achso, also hast du schon unter dem Tuch nachgesehen. Vielen Dank, ich habe auch sehr lange daran gearbeitet. Ich habe bestimmt zehn Bücher wälzt, bis ich genug Infomaterial hatte um so eine Plattenrüstung zu schmieden. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mich jetzt gerne anziehen. Wir sehen uns dann später auf dem Festplatz." - "Okey Dokey Lokey, Blacky-Specky. Bis später dann."

Mit viel Mühe schnallte sich Blacky, seine hufgefertigten Vorder- und Hinterbeinpanzerungen um. "So, nun fehlen nurnoch der Brustpanzer und der Helm," sagte er zu sich. Mit dem Kopf vorran, zwängte Blacky sich in den aus massiven Eisen geformte Oberkörperschutz. Doch plötzlich viel ihm erschreckend etwas auf. Zwar hatte er es irgendwie geschafft, seine Hufe durch die jeweiligen Öffnungen, zu zwängen, doch das Loch für den Kopf war ein wenig zu eng, so dass er mit diesem im Inneren der Panzerung stecken blieb. Jeglicher Versuch sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, entpuppte sich Letztlich als wirkungslos. Weder das verzweifelte Gegenstämmen mit den Hinterhufen gegen den Panzer, noch ein Stoß gegen die Wand, um den Kopf vielleicht doch noch durch die Öffnung zu pressen, brachte ihn weiter. Ratlos stolperte Blacky aus der Hintertür seines Hauses, in der Hoffnung ein Pony zu treffen, dass ihm eventuelle helfen könnte. Glücklicherweise konnte er, durch die Kopföffnung, in etwa sehen, wo er eigentlich entlang lief.

Es herrschte fröhliche Stimmung auf dem Festplatz. Einige der Ponys hatten sich auf der großen Tanzfläche, welche direkt vor dem Rathaus aufgebaut worden war, versammelt und tanzten wild, zur Musik der Band. Andere Ponys hingegen verköstigten sich an den leckeren Süßigkeiten, die an den verschiedenen Ständen verkauft wurden oder spielten Festtagsspiele, wie Spinnenwerfen oder Kürbiskatapult. Die kleinen Fohlen (und Pinkie Pie) jedoch, welche den ganzen Abend lang, Süßigkeiten gesammelt hatten, bildeten eine Gruppe und hörten gemeinsam der Bürgermeisterin und Zecora zu. "Hallo, meine Lieben. Ich möchte alle kleinen Ponys, die fleißig gesammelt haben, begrüßen. Wir werden uns nun gemeinsam auf den Weg machen, um Nightmare Moon ein paar Leckereien zu opfern. Außerdem wird Zecora hier, uns eine schaurig schöne Gruselgeschichte erzählen. Und zwar die Legende vom kopflosen Pferd. Uuuuuuhhhhh," erklärte Major Mare. Unter ihrem Umhang nahm Zecora ein kleines Häufchen grünen Staub hervor, pustete ihn in die Luft und begann sogleich zu erzählen.

"Ein mächtiger Ritter, dies Pony einst war. Im Dienste der Prinzessinen, so viel ist klar. Doch einer seiner Kameraden ihn dann verriet. Eifersucht und Missgunst ihn dazu trieb. Der Kampf der Beiden, fand lang kein Ende. Doch die Enthauptung des Ritters, brachte die Wende. Voll Angst verstecken er wollt, die Gräuel seiner Tat, weshalb den toten Körper der Erde er übergab. Jedoch selbst im Tod der Hass ihn weiter trieb, solange der Verräter ungestraft blieb. Jedes Jahr, er sich auf's neue erhebt, um seinen alten Feind zu suchen, sofern er noch lebt." Während Zecora erzählte, formte sich der grüne Nebel am Himmel und kommentierte so still die Geschichte. "Also gebt acht junges Ponyvolk, damit der gefallen Ritter euch nicht holt." Plötzlich drang ein hohles und jammervolles Stöhnen an ihre Ohren. "Uhhh... ein guter Trick, Zecore," lobte Major Mare, die Zebrastute, flüsternd. "Ein wirklich toller Trick, mit diesem Gestöhne." - "Ich danke ihnen wirklich für ihre Schmeichelein. Doch diese Geräusche sind nicht die meinen." Verwundert sahen sich die Beiden an und starrten dann in Richtung der dunklen Gasse, aus der das Jammern scheinbar kam. Im Dunkeln bewegte sich scheinbar etwas immer mehr auf die Gruppe zu. Als die Gestalt ins Licht der Festbeleuchtung trat, schrie Pinkie auf einmal laut: "Es ist das kopflose Pferd. Rennt um euer Leben." Panikartig ergriffen die Fohlen die Flucht, dicht gefolgt von den drei Stuten. Blacky, welcher gerade aus der Gasse gestolpert war, fluchte nur "Ach Ponymist."

"Twilight, Applejack, Rainbow Dash, Rarity, Fluttershy. Ihr müsst uns retten," brüllte Pinkie Pie, welche an der Spitze der Stampede galoppierte, quer über den Festplatz. Neben einigen schrägen Blicken, hörte man auch das ein oder andere "Typisch Pinkie." Irritiert über Pinkie's fast schon panikartiges Geschrei, fragte Twilight, "Pinkie, was ist den passiert?" - "Das kopflose Pferd. Es ist gekommen, um sich unsere Köpfe zu holen. Hilfe." - "Ach, Pinkie. So etwas wie Geister und Zombies, die sich aus dem Grab erheben, ist reinster Aberglaube. Solche Sachen gibt es in Wirklichkeit nicht. Egal was euch da erschreckt hat, es lässt sich sicher wissenschaftlich... be... beweisen," beendete Twilight stotternd ihren Satz, denn der immernoch in der Rüstung gefangene Blacky, stolperte auf sie alle zu. Immer wieder rief er aus dem Innern der Panzerung um Hilfe, außerhalb der Hülle jedoch, verstand man davon lediglich ein wimmerndes Stöhnen. Während sich die Fohlen hinter den Stuten versteckten und Twilight verwirrt nach einer Erklärung für dieses "unmögliche Phänomen" grübelte, gingen Rainbow Dash und Applejack bereits in eine aggresive Angriffstellung über. "Komm nur her, du kopfloser Freak," drohte Rainbow ihrem vermeintlichen Feind. Applejack schloss sich ebenfalls Rainbow's Drohungen an, "Ja, komm nur. Glaub ja nicht, dass wir zulassen, dass du unseren Familien und Freunden etwas antust." Blacky, in seiner Hoffnung, seine Freunde würden ihn vielleicht doch noch erkenne, lies sich davon nicht beirren und trottete weiter auf die Gruppe zu. Mit einem gewaltigen Satz stürtzen sich Applejack und Rainbow Dash auf ihren Gegner. "So," verkündete Rainbow, als sie Blacky, nach einem sehr kurzen Kampf zu Boden geringt hatten, "dann wollen wir mal sehen, wer dieses kopflose Pferd denn in Wahrheit ist." Große Verwunderung zeichnete sich in Rainbow's Gesicht ab, als sie in die Kopföffnung der Rüstung blickte und im Innern das Tränen nahe Gesicht erkannte. "Blacky," brüllte sie, "kannst du mir mal verraten, was du mit diesem Streich bezwecken wolltest. Es ist zwar in Ordnung, in der Nightmare Night, den ein oder anderen Streich zu spielen. Aber du hast mit dem Scherz die gesamte Stadt in Panik versetzt. Nicht Übel, muss ich jedoch sagen." - "Aber das hab ich doch nicht mit Absicht gemacht. Ich stecke schon den ganzen Abend in dieser blöden Rüstung und ich komme einfach nichtmehr raus. Ich hatte gehofft, wenn ich irgendein Pony treffen, dann könnte es mir hier raus helfen. Jedoch jeder, denn ich getroffen hab ist sofort weggerannt. Als ich euch dann endlich hörte, war ich wirklich erleichtert. Könnt ihr mir jetzt vielleicht hier raus helfen?" Einige Momente lang war es totenstill, bis Rainbow und Applejack in heillosem Gelächter ausbrachen. Die Anderen, welche Blacky's Erläuterung zu seiner Misere nicht gehört hatten, beobachteten die Drei nur verständnislos.

Eine rasche Erklärung später, standen sie alle beisammen und überlegten, wie sie Blacky aus dieser Konservendose befreien könnten. "Twilight, meine Liebe. Könntest du ihn nicht mit deiner Magie befreien?" schlug Rarity vor. "Hmmm... Da bin ich mir nicht so sicher. Normalerweise würde ich sagen ja. Allerdings behindern größere Mengen an Metallen den Fluss der Magie. Vor allem, wenn sie sich direkt am Ziel des Zaubers befinden. Wenn ich einen Fehler mache, könnte ich Blacky ernsthaft dabei verletzten." Ein schweres Schlucken war aus der Rüstung zu hören. "Ich glaube Blacky ist mit der Idee garnicht einverstanden," fügte Applejack hinzu. "Ideeeeeee," rief Pinkie lauthals. Sie hüpfte zu Twilight rüber und flüsterte ihr ihren Plan ins Ohr. Als Twilight Pinkie's Einfall freudig zustimmt, brauste die pinke Stute sofort zum Sugarcube Corner. Während Pinkie unterwegs war, erklärte Twilight allen Anderen den Plan. Zumindest fast allen, denn Blacky verstand in seiner Rüstung kaum ein Wort von Twilights, fast schon geflüsterten, Erklärung. Doch bevor er seinen Unmut darüber äußern konnte, kehrte Pinkie bereits zurück. Plötzlich regnete eine weiche, gelbliche Masse auf Blacky's Kopf herab. Als etwas von der Pampe auf seine Nase tropfte, leckte er diese mit seiner Zunge ab. "Das ist ja Butter," stellte er verwundert fest, "Was habt ihr denn vor?" Auf einmal spürte er, wie er an beiden Vorderhufen festgehalten wurden und Applejack's Stimme hinter sich hörte. "Sorry, Blacky. Ich hoffe du bist nicht all zu sauer auf mich." - "Häh, sauer? Wieso sollte ich sau... AUUUUAAAAA..." brüllte er wie ein Verrückter.

Mit zornigem Blick, begutachtete Blacky die beiden knallroten Hufabdrücke, auf seiner Flanke. Zwar hatte Applejack's kräftiger Tritt und die Butter, an seinem Kopf, dafür gesorgt, dass sein Kopf durch die Öffnung geflutscht war. Jedoch hatte er dafür einen saftigen Preis bezahlt. "Oh Mist. Die Abdrücke werde ich die nächste Zeit nichtmehr los." - "Tut mir Leid, aber das war das Einzige, was uns eingefallen ist, um deinen Kopf da raus zu bekommen," entschuldigte sich Applejack. "Ach, ist schon in Ordnung. Um ehrlich zu sein, ich bin froh, dass ihr mich endlich aus dem Ding rausgeholt habt." Nachdem sich die Gemüter aller, wieder beruhigt hatten, machten sie mit der Nightmare Night-Feier weiter wie gehabt. Die Fohlen machten sich gemeinsam mit Pinkie, Zecora und der Bürgermeisterin auf zur Nightmare Moon-Statue im Everfree Forest. Rainbow Dash machte sich wieder daran, mit einer kleinen, schwarzen Gewitterwolke, irgendwelche Ponys zu ärgern. Applejack kümmerte sich wieder um ihren Apfeltauchstand. Rarity und Twilight versuchten Fluttershy, welche immernoch völlig verängstigt war, die freudige und spaßige Seite der Nightmare Night näher zu bringen. Und Blacky, machte sich daran, die Zeit, welcher er in der Rüstung verbracht hatte, nachzuholen.

- THE END -
Mit einem freundlichen "Happy Nightmare Night" präsentiere ich euch das Blacky Smith "Halloween"-Special.
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